Dienstag, 5. Juli 2016

Letzte Woche Kambodscha

Meine letzte Woche in Kambodscha war doch überraschend gut und ereignisreich. Ich bin im Nachhinein froh, dass ich eine Nacht im unliebsamen Phnom Penh steckengeblieben bin, denn so konnte ich am nächsten Morgen im Tuk Tuk 2 Leute kennenlernen, die auch nach Kampot fuhren und mit denen ich in den nächsten Tagen viel Zeit verbracht habe. Mein Ankunftstag in Kampot war noch eher gechillt. Ich habe zu Fuß die Stadt erkundet, die doch sehr klein und putzig ist und nach einem Tag hat man eigentlich alles gesehen. Das schönste an Kampot ist die Flusspromenade mit einer herrlichen Aussicht auf die Berge. Der Rest der Stadt wirkt unspektakulär und sehr verlassen; es ist extrem ruhig und manchmal kam es mir vor, wie eine Geisterstadt. An meinem zweiten Tag in Kampot bekam ich das Angebot, mich den Leuten aus dem Tuk Tuk (zwei Deutsche, Cedric und Maria) bei einer Tour mit dem Motorroller anzuschließen. Ich bin noch nie mit dem Roller gefahren und hatte entsprechend tierischen Schiss, alleine zu fahren. Bisher hatte ich ja immer das Glück, bei jemandem hinten drauf sitzen zu können, aber diesmal ging das nicht. Das Angebot war aber einfach zu verlockend, es sollte durch einen Nationalpark nahe der Stadt gehen, und so traute ich mich dann. Ich habe erstmal einige Zeit das Fahren vor dem Roller-Verleihhäuschen geübt, bis ich sicher genug war und dann ging es los. Uns schloss sich noch eine Neuseeländerin an, die auch noch nie gefahren ist. Wir waren also schön langsam und vorsichtig. Es hat übrigens den ganzen Tag geregnet, aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Die Fahrt durch den Nationalpark war spektakulär. Es ging durch eine wunderschöne Berglandschaft mit saftig grünen Bäumen und atemberaubenden Aussichten über das Land. Wir fuhren die ganze Zeit bergauf, das Ziel war eine verlassene alte Ruine weit oben. Doch je höher wir kamen, desto stärker regnete es, und was schlimmer war: desto windiger wurde es. Weit oben stürmte es so heftig, dass es ein einziger Kampf war, mit dem Roller weiterzukommen und zeitweise wollte ich aufgeben. Es kam auch starker Nebel hinzu und meine Brille war so vollgetropft, dass mein Sehvermögen vielleicht 10% betrug. Das ist irgendwie ziemlich mutig für meine erste Fahrt auf dem Roller :D Mit viel Ehrgeiz und Ausdauer haben wir es dann doch endlich zur Ruine geschafft. Es hat sich wirklich gelohnt: Dieser Ort war absolut magisch und 100% creepy. Die Ruine war mal ein Hotel und ein Casino in Einem, sie sah aber aus wie ein riesiges Schloss. Drinnen gab es sehr viele kleine Räumchen und Gänge und alles war so verwinkelt, dass ich kaum gute Fotos schießen konnte. Der Wind heulte durch die Gänge und der Nebel und Regen von draußen sauste durch die offenen Löcher hinein, die mal Fenster waren. Das machte die Atmosphäre noch magischer. Und es war eben echt unheimlich. Ich bin froh, dass ich da nicht allein war. Auf jeden Fall gehörte das zu meinen besondersten Erlebnissen auf Reisen und ich werde es nie vergessen. Auf dem beschwerlichen Rückweg sahen wir noch kurz eine alte Kirchen-Ruine und eine riesige Buddhastatue. Danach waren alle froh, in ihrem Hostel eine warme (in meinem Fall kalte) Dusche nehmen zu können und abends waren wir noch gemeinsam essen.
Am nächsten Tag haben wir wieder gemeinsam eine Tour gemacht: Diesmal war das Wetter echt schön und wir sahen Salz-Seen, eine Höhle, einen großen See im Nirgendwo und eine Kampot-Pfefferplantage. Die Wege waren wieder wunderschön und ich habe es sehr genossen, mit dem Roller da durchzufahren. Eigentlich wollten wir auch ein Fischerdorf besuchen, aber dann wurde das Wetter schlagartig so schlecht, dass wir die Tour abgebrochen haben und früher zurückgefahren sind. Schade. Am Abend waren wir wieder gemeinsam essen und in einer Bar. Es war ein wirklich schöner Tag. Am nächsten Tag sind alle Leute aus meiner Gruppe leider abgefahren, jeder in eine andere Richtung. Ich hatte meinen Roller noch bis 11 Uhr morgens zur Verfügung, deswegen beschloss ich, nochmal eine kleine Tour alleine zu machen. Ich fuhr zu einem idyllischen Fluss und später einfach raus aufs Land. Die Landschaften waren wieder der Hammer. Doch dann ist mir etwas sehr Ungünstiges passiert: Ich bin mitten am Arsch der Welt volle Kanne in einer tiefen Matschpfütze steckengeblieben. Von außen sah die nicht so tief aus, ich habe sie unterschätzt. Erstmal zog ich am Roller wie blöde, doch er rutschte nur noch tiefer rein. Dann wollte ich Hilfe holen, doch gab es schnell wieder auf, weil der Weg zur Zivilisation zu Fuß einfach zu weit war. Dann kehrte ich zurück und zog nochmal mit aller Kraft am Roller, und habe ihn durch ein Wunder doch rausbekommen. Danach war ich selbst voller Matsch. Dummerweise war es damit nicht getan, denn ich musste über die gleiche Stelle Kehrt machen und es gab keinen Weg drumrum. Dann suchte ich die am wenigsten matschige Stelle, blieb auch wieder stecken, aber diesmal weniger schlimm. Irgendwie kam ich da raus. Oh mein Gott. Was für eine unvergessliche Aktion :D Sorry, Mama...
Der restliche Tag war eher gechillt. Ich habe nochmal einen Spaziergang zum Stadtrand gemacht und lange am Fluss gesessen. Am nächsten Tag ging es dann zur Küste, nach Sihanoukville. Das ist wieder eine dieser Städte, die man von der ersten Sekunde an hasst. Ich habe, kaum dass ich da war, sehr spontan die Flucht zum entlegensten Strand der Stadt ergriffen. Ich hüpfte einfach kurzerhand in ein Tuk Tuk zu zwei Mädels, die dahin wollten. Der Strand, an dem ich dann die folgenden 3 Tage gelebt habe, heißt Otres beach und ist wirklich schön und ruhig. An meinem ersten Tag habe ich einen Spaziergang zum Dorf (Otres village) gemacht, ein typisch kambodschanisch schäbiges wie auch idyllisches Plätzchen. Am zweiten Tag habe ich eine Fahrradtour zum Zentrum von Sihanoukville gemacht, um mir ein billiges Ticket nach Ko Chang zu besorgen. Diese Mission ist aber gescheitert, es gab keine billigeren Tickets als am Otres beach. Aber wenn ich schon da war (und der Weg war extrem beschwerlich wegen der Hitze), habe ich der Stadt doch noch eine Chance gegeben und sie mit dem Fahrrad erkundet. Es stellte sich heraus, dass Sihanoukville nicht nur ein hässliches Beton-Ungetüm ist, sondern auch seine schönen Fleckchen direkt bei der Küste hat. Dort war es teilweise sogar erstaunlich grün und ruhig. Ich schaute mir ein paar Strände an und traf unterwegs einen jungen Vietnamesen, mit dem ich erst nett quatschte und der später eine Fotosession mit mir gemacht hat. Ich kam mir etwas komisch dabei vor (und war nicht gerade hübsch vom ganzen Schweiß), aber er wollte das unbedingt. Später ist er auch in mein Hostel gezogen, weil ich es ihm empfohlen habe. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit war ich dann zurück. Die Tour dauerte doch länger, als geplant.
An meinem letzten Tag habe ich am Otres beach herumgehangen, bin wieder viel spaziert und habe meine Weiterreise vorbereitet. Heute bin ich dann endlich nach Ko Chang aufgebrochen - ich schreibe diesen Blog-Eintrag im Bus. Ich werde endlich meinen besten Freund Joe wiedersehen und freue mich überirdisch. Am Otres beach dachte ich oft: Was nützt mir das schönste Paradies, wenn ich es mit niemandem teilen kann? Meine Tage dort waren etwas einsam und auch wenn Ortres wunderschön war, so richtig glücklich war ich nicht... doch bald wird sich das ändern. Und ich hoffe, am Ende meiner Reise nochmal richtig ausspannen zu können. Ich bin so unheimlich erschöpft vom Unterwegssein, ich kann es nicht in Worte fassen. Ich will nicht mehr. Und das hier ist jetzt der Endspurt. Genau heute in 2 Wochen ist mein Rückflug nach Deutschland. Endlich...
Schon komisch. Die Reise begann mit einer Insel, und sie endet wieder mit einer. Ich lasse euch bald wissen, wie es dort ist. Bis dann!

Flusspromenade in Kampot
Tempel
Kampot Zentrum - und keine Sau ist da
Creepy Nachtmarkt mit kleinem Vergnügungspark
Kampot Zentrum
Der Weg durch den Nationalpark
Aussichten
Die Ruine innen
...
...und außen. Sturm und Nebel hemmen die Sicht
...
Nationalpark
Meine Truppe!
Riesen-Buddha (zur Relation siehe die Menschen unten)
Durch die Salz-Seen
...
...
:)
Das Gras war tatsächlich so grün
Unterwegs durch traumhafte Landschaften
...
...
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...
...
Die Höhle, die wir erkundet haben. Drinnen wurde abenteuerlich geklettert
...
Yay
Cedric schwimmt in nem Reifen :D
Kampot-Pfefferplantage
Eine gut 30 cm große Eidechse
Matschiges Asien
Schönes Asien
Da war ich allein mit dem Roller unterwegs
Der idyllische Fluss
Ganz viele Schmetterlinge
Später war ich hier...
...
...und hier...
...und hier.
So sieht es aus, wenn vom weitem ein Monsunregen aufzieht
Wieder Tempel
...
<3
Kampot Fluss. Hier saß ich ganz lange
Und nun: Willkommen in Otres beach! Der Ort besteht aus dieser Straße (wo mein Hostel lag) und dem 1,5 km entfernten Mini-Dorf
Der Strand
...
Mein Hostel
Mein Hostel
Ein Paradies
Das kleine Dorf
Typisch kambodschanisch
Im Dorf: Hübsche Hütten für Touristen
Hier auch
Kleiner Park zwischen Otres beach und dem Zentrum von Sihanoukville
Sihanoukville Zentrum
...ist überwiegend hässlich.
An der Küste von Sihanoukville
...ists doch noch schön.
...
Das Foto hat der Vietnamese gemacht
Sonnenuntergang <3
Etwas außerhalb vom Otres beach
...
Wunderschön

1 Kommentar:

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