Donnerstag, 3. März 2016

Pai, Pai, Pai.

In Pai ist es sehr schön. Es ist tatsächlich das idyllische Hippie-Dorf voller Love und Peace, so wie es mir jeder erzählt hat. Hier haben sich Massentourismus und Industrie noch nicht so stark ausgebreitet, was für mich eine Wohltat ist. Man hat das Gefühl, hier wirklich durchatmen zu können. Pai liegt in einem Tal und ist umgeben von einer herrlichen Berglandschaft. Das Zentrum ist sehr kompakt, aber voll mit trendigen Restaurants, Cafés, Läden und Massage-Salons. Jeden Abend werden zudem im Zentrum Straßenstände aufgebaut und dort gibt es allerlei an Leckereien und Krimskrams zu kaufen. Mein Hostel liegt ziemlich weit außerhalb des Zentrums und ist eine Oase der Ruhe. Ich schlafe (wie gewohnt) auf einer harten Matratze auf dem Boden in einer Bambushütte, die ich mir mit bis zu 5 Leuten teile. Hier habe ich schon einige nette Bekanntschaften gemacht, aber tiefere Beziehungen haben sich noch nicht ergeben. Insofern bin ich bisher alleine im Dorf umhergezogen. Aber das ist ok, denn gerade fühle ich mich sehr glücklich und ausgeglichen und brauche keinen, um mich besser zu fühlen (auch wenn ich natürlich lieber Freunde hier hätte, um mein Glück zu teilen). Ich habe einmal einen radikalen Versuch gestartet, Freunde zu finden, indem ich mich zu so einer Gruppe von Hippies in einem anderen Hostel hinzugesetzt habe. Aber das lief darauf hinaus, dass ich stumm zwischen ihnen saß und ihnen beim Kiffen zusah. Irgendwie war das awkward. Der Nachteil an Pai: Wirklich jeder kifft. Die Menschen sind sehr freundlich und offen, aber irgendwie zu abgehoben für mich. Ich will nicht behaupten, dass keiner hier so ist wie ich, aber ich habe einfach noch keine Gleichgesinnten gefunden. Vielleicht wird das ja noch.
Ich bin hier schon eine Woche und eigentlich wollte ich jetzt allmählich nach Mae Hong Son. Aber den Plan habe ich verworfen, aus folgenden Gründen:
- In Pai chillt es sich einfach zu schön
- In meinem Hostel bekomme ich jeden Morgen Bananen-Pfannkuchen umsonst
- Ich habe 3 volle Tage wegen einer Lebensmittelvergiftung verloren. In der Zeit konnte ich absolut nichts unternehmen, war ans Bett gefesselt
- und es gibt noch Einiges, was ich hier sehen möchte, was aber einen ganzen Tagestrip mit dem Fahrrad beansprucht
Obwohl Pai so klein und kompakt ist, kann man viel Spannendes sehen, wenn man weiter rausfährt. Heute war der erste Tag, an dem ich nach meiner Lebensmittelvergiftung wieder wirklich fit war und ich bin dann mit dem Fahrrad (leihen kostet hier 1,25 € am Tag) zu einem Wasserfall gefahren. Jetzt würde ich jeden, der auf die gleiche Idee käme, für wahnsinnig erklären. Denn keiner hat mir gesagt, dass die Strecke die ganze Zeit bergauf führt. Es war schlicht unmöglich, so zu fahren, also habe ich mein Fahrrad 3 einhalb Stunden einen Berg hinaufgeschoben. Die Mühe war es fast wert. Der Wasserfall war sehr schön, nur (nach meiner Erfahrung wenig verwunderlich) fast ausgetrocknet. Dort sind viele Menschen hinaufgeklettert, ich aber nicht, denn Stürze von Wasserfall-Felsen sind (nach meiner mehrfach bewährten Erfahrung) sehr schmerzhaft. Die Rückfahrt nach Pai ging sehr rasant den Berg hinab und dauerte vielleicht 20 Minuten. Was habe ich das genossen. Ich habe auf dem Rückweg auch einen Abstecher in ein kleines chinesisches Dorf gemacht. Chinesische Gebiete sind in Thailand keine Seltenheit. Fotos gibts unten :)
Was habe ich sonst noch so getrieben, als ich noch nicht krank war? Ich habe Karsten wiedergetroffen. Der gute Mann irrte etwas verloren im Norden Thailands umher und fand sich für einen Tag wieder in Pai (er war hier vorher schonmal). Wir haben dann etwas zusammen gegessen und sind durch das Dorf gestreift. Es war aber irgendwie wieder anstrengend nach einer Weile und ich hatte schnell keine Lust mehr auf ihn :P Nach 2 Stunden haben wir uns dann wieder getrennt und am nächsten Tag habe ich ihn noch einmal hochfeierlich und hochoffiziell verabschiedet. Das war im Grunde gut so, denn unser Abschied in Chiang Mai (als ich zu meinem Job abgeholt wurde) war viel zu schnell und wuselig.
Was noch? Ich hatte mir eine Thai-Massage gegönnt. Die kostet hier für eine Stunde 4 Euro, wenn man aber bedenkt dass mein Tagesbudget 10 Euro beträgt, ist das sehr viel Geld. Dennoch musste es einfach mal sein. Und vielleicht war das ein Fehler, denn jetzt will ich jeden Tag wieder so eine Massage :D Vielleicht irgendwann mal wieder...
Was noch? Das Übliche. Laufen, bummeln, gucken, dümpeln. Und viiiiel chillen. Ach, tut das gut, sich einfach mal dem süßen Nichtstun hinzugeben. Es ist ja nicht so, dass ich nicht versucht hätte, hier Arbeit zu finden. Aber die örtlichen Schulen haben gerade Ferien und deswegen wurde ich abgelehnt. Ich beschäftige mich aber auch viel mit meinen Studienplatz-Bewerbungen, denn die stehen so langsam an. Ganz faul bin ich also nicht. Und diese Bewerbungen vom Ausland aus zu machen, ist doch viel schwieriger und komplizierter, als ich dachte... aber ich bleibe dran und kriege das sicher hin!
Ich habe jetzt also noch fast eine Woche mehr in Pai. Langweilig wird es mir bestimmt nicht. Nächsten Mittwoch fahre ich dann zurück nach Chiang Mai, um mein Visum zu verlängern und alles für das Kloster vorzubereiten. Ich bin echt gespannt, wie das wird...
So, tüdelü!

Fotos:

Pai.
Pai.
Pai. Zentrum am Tag...
... und bei Nacht
Ein Tierchen
Der Fluss in Pai heißt Pai.
Sehenswürdigkeit: Der weiße Buddha auf dem Berg (hier von Weitem erkennbar)
... und die Treppe, die man dafür hinaufsteigen muss.
Oben angekommen...
... ist es schön...
... und man stellt fest, dass man noch mehr Treppen laufen muss, um zum Buddha zu kommen.
Fast da...
...und da ist der Buddha!
Aussicht von oben
Umgebung meines Hostels
Umgebung meines Hostels
Hippie-Hostel (nicht meins)
Pai.
Nicht Pai. Das ist auf dem Weg zum Wasserfall.
Wasserfall
Wasserfall
Wasserfall
Rückweg
Rückweg
Chinesisches Dorf
Chinesisches Dorf
Chinesisches Dorf
Chinesisches Dorf
Chinesisches Dorf
und Berge!

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